Schwarze Flüsse

Ein weißer Brief
Buchstaben auf dickem Papier.

Handsigniert, natürlich kommen wir.

Manschetten geknöpft
die Garderobe sitzt gut
Die Lippen blutrot
fein gemacht

Wir lassen uns fahren
zu den Lichtern unserer Stadt
gleiten dahin
weil jeder heute lacht

Wir steigen empor
Treppen aus Stein
Die Halle aus Marmor
Gut muss es sein

schier unendlich fließt
Champagner aus Kristall
edles Geschirr
Klänge Stimmengewirr

Spieglein Spieglein an der Wand
wer hat das Zepter in der Hand
In der Halle wird es ruhig
wenn der Vorhang fällt
die Menge raunt

Spieglein Spieglein an der Wand
Wer ist der King im Wunderland
jetzt war jeder Zeuge hier
wir haben einen SUV gesehen
und die Menge raunt

Schwarze Flüsse
Schwarze Füße
Heile Welt
vorbestellt
schwarze Lachen
tiefe Graben
schwarze Raben die sich laben

an den Resten
dieser Welt
die uns so gefällt
gib es zu

Ein schwarzer Brief
Zeilen auf zerfetztem Papier
vom Tod signiert,
natürlich kommen wir

Das Wasser steht hoch
drum nehmen wir das Boot

wir treiben auf der schwarzen Flut
vorbei an totem Gut
doch sieh was hier vor uns treibt
wir greifen nach dem Schein im Schwarz
doch begriffen haben wir nie

Schwarze Flüsse
Schwarze Gelüste
Tote Welt
vorbestellt
schwarze Tiefen
dunkle Ferne
schwarze Gaben unsrer Sagen

unsre Fahrt
tot gebärt
Gier der Macht
Tot gebracht

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